Kliniksuiziderhebung

Zentrale Erhebung von Kliniksuiziden und -suizidversuchen

Psychiatrische und Psychosomatische Kliniken im deutschsprachigen Raum sind aufgerufen, dieses Projekt durch Eingabe ihrer Daten zu unterstützen.

Hintergrund und Ziele

Im Rahmen des BMG-Forschungsprojektes „Suizidprävention in psychiatrischen Kliniken“ ist es erstmalig gelungen, ein zentrales, webbasiertes Erhebungsinstrument für Kliniksuizide und -suizidversuche in deutschsprachigen Ländern zu entwickeln. Das Instrument basiert auf dem Fragebogen der AG Suizidalität und Psychiatrisches Krankenhaus (Leitung F.M. Wurst, ehemals M. Wolfersdorf)* und wurde mit weiteren Expert:innen aktualisert und finalisiert.

Die Bedeutung verlässlicher Datenbanken wird auch durch die WHO betont: „Die Messung (oder nicht erfolgende Messung) des Erfolgs von Bemühungen zur Reduzierung von Suiziden und Suizidversuchen oder die Auswirkung von Suiziden auf die Gesellschaft im Allgemeinen erfordert den Zugang zu reliablen und validen Daten“ (WHO, 2014). Bis Ende 2023 wurde das Projekt vom Land Sachsen gefördert.

Das Werner-Felber-Institut versteht sich als Dienstleister für die Suizidforschung. Die anonym erhobenen Daten werden entsprechend strengster Datenschutzauflagen verwaltet und der Suizidforschung nach Bestätigung durch das Kuratorium zur Verfügung gestellt (siehe Download SOP Datenmanagement und SOP Publikationen unten). Das Projekt wurde der Ethikkommission der Sächsischen Landesärztekammer zur Prüfung vorgelegt. Diese befürwortet die Studie. Ethische oder berufsrechtliche Bedenken bestehen nicht.

Die Dateneingabe der Kliniken ist freiwillig. Wir sind also in hohem Maße auf die Beteiligung von Kliniken angewiesen, die ihre Daten in den Online-Fragebogen einpflegen. Wir sind für jede Beteiligung dankbar, da sie einen wertvollen Beitrag zur Suizidforschung darstellt.
Kliniken erhalten Zugang zu Ihren eingepflegten Daten und können im Sinne der Suizidprävention einzelne Auswertungsfragen einreichen (siehe SOP Klinikinterne Fragestellungen).

Weitere Informationen zur Kliniksuiziderhebung finden Sie im gleichnamigen Download unten. Dort steht Ihnen auch ein Anmeldungsformular für die Beteiligung an der Erhebung zur Verfügung. Gerne können Sie sich bei Fragen auch direkt an uns wenden:

Kontakt:

Katharina König
suiziddatenbank @ felberinstitut.de
+49 (0) 176 952 942 69

* Mitglieder der AG Suizidalität und Psychiatrisches Krankenhaus: J. B. Böhler, P. Corveleyn, A. Drenckhanhn-Schneider, M. Eckert-Bilic, E. Etzersdorfer, T. Gersner, M. Grebner, B. Grimmer, J. Köhler, B. Korbanka, C. Lamm, T. Lutter, U. Matthies, H. Muenzel, D. Oberthaler, M. Purucker, M. Ritz, D. Heitlinger, S. Roecker, S. Stötker, A. Temme, M. Vogl, M. Wolfersdorf, F.M.Wurst, A. Rudolf


Neuigkeiten

  • WFI in Rom

    Letzte Woche hatten wir die Möglichkeit, auf der European Symposium on Suicide and Suicidal Behaviour (ESSSB) Projektergebnisse des Werner-Felber-Institut e. V. vorzustellen und mit anderen Expert:innen zu diskutieren.
    Am Donnerstag präsentierte Susanne Knappe die Evaluationsergebnisse des HEYLiFE Präventionsprogramms in einem Symposium zu Suizidprävention in Schulen. Tatsächlich ist das Programm eines der wenigen, die evaluiert werden und nachweislich wirksam sind. Ute Lewitzka stellte die Datenbanken des WFI vor, die einen wesentlichen Teil unserer Forschungsarbeit ausmachen. Hier sind die Kliniksuiziddatenbank, die suizidologische Forschungsdatenbank und das Hotspot Register zu nennen. Katharina König gab anschließend einen umfassenderen Einblick in den Aufbau der Kliniksuiziddatenbank und berichtete erste Ergebnisse. Mittlerweile beteiligen sich schon 135 Kliniken an der Erhebung.

  • Bundesärzteblatt

    Gleich zwei Berichte über die Arbeit des WFI sind in der aktuellen Ausgabe des Bundesärzteblatt zu finden. Zum einen ein Bericht über die Mahnwache am BMG am 01.07.2024 und ein Kurzbericht über Ergebnisse aus der Kliniksuiziddatenbank. Wir sind sehr stolz, dass wir das Thema Kliniksuizide an so prominenter Stelle platzieren konnten und hoffen, dass es unserer Arbeit Sichtbarkeit verleiht und sich weitere Kliniken an der Datenbank beteiligen.

    Den Link zu den beiden Artikeln finden Sie hier: Mahnwache & Kliniksuiziddatenbank

    Weitere Informationen und Material zu der Erhebung hier.

  • WFI auf dem dgppn Kongress

    Ab morgen findet wieder der dgppn Kongress in Berlin statt. Auch in diesem Jahr sind wir in dem Tagungsprogramm gut vertreten. Ute Lewitzka, Susanne Knappe und Katharina König stellen unter anderem Projekte des WFI vor und informieren über Möglichkeiten der Suizidprävention.

    Wir freuen uns, dass aufgrund der aktuellen politischen Diskussion zum Thema Suizidbeihilfe das Thema auf dem Kongress sehr präsent sein wird.

  • Neue Förderung durch das Land Sachsen

    Wir freuen uns sehr, dass zwei Projekte des Werner-Felber-Instituts eine Förderung vom Sächsischen Staatministerium für soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt erhalten.
    Mit den Mitteln soll zum einen die Datenbank zur Erfassung von Kliniksuizide und -suizidversuchen weiter ausgebaut werden. Außerdem wird das Projekt Netzwerk Suizidprävention in Dresden (NeSuD) auf weitere Regionen ausgeweitet. Es beinhaltet drei Elemente: die Suizidprävention in Schulen, die Schulung von Lehrern sowie den Ausbau und die Pflege einer Internetplattform, auf der Betroffene Informationen zu regionale Hilfsangebote im Land Sachsen finden können.